Hier finden Sie den projektbezogenen Bericht zu unserer aktuellen
Arbeit.
Hinweise zu nicht erklärten Fachausdrücken finden Sie
in unserem Orgelbaulexikon
(pdf).
Zum letzten mal geändert am 30.11.2025
Meist am Wochenende erhalten Sie hier neueste Bilder und Informationen über unsere laufenden Projekte. Vielleicht arbeiten wir ja an einem Projekt in Ihrer Nähe, dann besuchen Sie uns doch einmal. Dieses Besuchsangebot versteht sich natürlich auch für unsere Kollegen. Wir haben keine Geheimnisse und fördern den Dialog, um als Ergebnis gute Orgeln zu erhalten.
Heilig-Kreuz-Kirche in Uhingen
Die Köberle-Orgel (Bj 1971) in der Uhinger Heilig-Kreuz-Kirche
Disposition:
Hauptwerk:
Principal 8'
Koppelflöte 8' (schwellbar)
Octave 4'
Gemshorn 4' (schwellbar)
Waldflöte 2' (schwellbar)
Nasat 2 2/3' (schwellbar)
Waldflöte 2' (schwellbar)
Mixtur 4-6-f. 2'
Tremulant
Rückpositivwerk:
Holzgedackt 8'
Rohrflöte 4'
Prinzipal 2'
Terzflöte 1 3/5'
Sifflöte 1 1/3'
Scharffzimbel 3-f. 2/3'
Tremulant
Pedalwerk:
Subbass 16'
Octavbass 8'
Rohrpommer 4'
Piffaro 4' + 2'
Fagott 16'
Koppeln:
I-Pedal, II-Pedal, II-I
Die Pedalklaviatur wurde grundsaniert.
Sie hat neue Obertastenbeläge erhalten. Außerdem wurden sämtliche
Verschleißteile wie Garnierungen und Polster erneuert. Damit ist die
Pedalklaviatur wieder fast wie im Neuzustand.
Die Klaviaturen im Spieltisch werden freigelegt. Sämtliche Anbauteile und Registerstaffeleien wurden entfernt.
Unter den Klaviaturen hat sich eine Menge Staub angesammelt.
Der entkernte Spieltisch von der Rückseite her gesehen.
Nun wird erstmal alles gereinigt. Anschließend werden sämtliche Lagerstellen inspiziert und gewartet.
An den Registerschaltern und an den
Züngchenschaltern für die Freien Kombinationene sind etliche Lötstellen
zu kalt gelötet und verursachen Kontaktschwierigkeiten. Daher müssen
die Anschlüsse nachgelötet werden.
Alle Kontaktstellen der Schalter werden
geöffnet und die Kupferplättchen von Oxid befreit. Hier sieht man den
stark oxidierten Kontakt und ...
... hier den blank gereinigten.
Ein paar Schalter sind sehr wackelig.
Beim näheren Hinschauen zeigt sich Grund: Manche Achsen sind aus den
Lagerstellen Herausgelaufen. Also werden sie zurückgeschoben und an den
Enden gegen neuerliches herauslaufen gesichert.
Die Registerstaffel konnte zunächst
aufgrund der zu engen Verkabelung gar nicht ausgebaut werden. Die
Zuleitungen mussten erst gekappt werden. Damit künftige Reparaturen
ohne einen solchen Eingriff möglich sind, wurden die Anschlusskabel
verlängert (blaue Leitungen rechts im Bild) und lösbar gemacht.
Die Klaviaturen wurden in die heimische
Werkstatt transportiert. Hier sollen sie saniert werden. Beim Ausbau
der Tasten zeigt sich viel Schmutz auf den Vorderpolstern. -Nach
jahrzehntelangem Gebrauch ist das ein normaler Umstand.
Ein gebrochener Tastenbelag, der einmal notdürftig repariert wurde. Er wird ausgetauscht.
Auch der Motorkasten hat den Weg nach
Bünzwangen angetreten. Er muss zur Verbesserung der Lärmdämmung
aufgedoppelt und neu gedämmt werden.
Unterdessen fliegen im Maschinenraum die
Späne: Der Zuschnitt für das neue Notenpult wird gemacht, damit das
Material entspannen kann. Ein schöner Nussbaum, welcher einst in Sulpach gestanden hat, wird für das Notenpult verwendet.
In der Orgel werden auch
Registeränderungen stattfinden. Um diese vorzubereiten, müssen neue
Holzpfeifen hergestellt werden. Die dafür erforderlichen Kernblöcke und
die Blöcke für die Spunde wurden verleimt.
Hier sieht man die Wandungen für die
neuen Holzpfeifen als Zuschnitt. Sie sind luftig gestapelt, damit sie
sich aklimatisieren können.
Ein Heimspiel für die Orgelbauer aus
Bünzwangen: Es geht in die Heilig-Kreuz-Kirche nach Uhingen, den
Nachbarort. Dort werden die beiden Bünzwanger die nächsten Monate nun
verbringen. Zunächst kommt eine Aufgabe mit ungewissem Ausgang auf sie
zu: Die Wartungsöffnungen im Boden sind zugeklebt und mit Nadelfilz
abgedeckt. Also müssen die beiden zunächst herausfinden, wo sich die
Zugänge befinden und dann den Bodenbelag ablösen.
Hier sieht man, wie wichtig diese
Aufgabe war. Vor dem Spieltisch verbergen sich mechanisch relevante
Bauteile und der Balg für das Rückpositivwerk.
Unter dem Boden hinter
dem Spieltisch liegt eine Station mit allerlei mechanischen
Umlenkungen und die Schwellmechanik.
Zunächst wurden alle Bälge aus der Orgel
entnommen. Sie müssen in der Werkstatt mit neuem Leder bezogen werden.
Auch solche kleinen Bälge, wie dieser hier, werden neu gemacht. Dieser
ist für die Bewegung des Koppelbalkens für die Manualkoppel zuständig.
Die Arbeitsbälge für die Pedalkoppeln befinden sich "hinter Gitter". Die Demontage gestaltet sich hierbei etwas schwieriger.
In den Bälgen der beiden Manualwerke
befinden sich zusätzlich Tremulantenbälge. Auch diese erhalten neue
Lederfalten. Hier wird gerade der Tremulantenbalg des Hauptwerks wieder
eingebaut.
Der Balg des Rückpositivwerks ohne
Lederfalte. Im Innern ist die Mechanik für die Regulierung gut zu
erkennen. Hier müssen alle Verbindungen gelöst, gesäubert, geschmiert
und wieder montiert werden.
Die Regulierventile sind total verrußt. Sie müssen gesäubert werden.
Die neu belederte Balgfalte für das Rückpositiv.
Und hier ist er auch schon eingebaut. Die schwarzen Federn erzeugen den Druck auf die Balgplatte.